|
|
Dr. Ulrich Peters Generalintendant
Frank Behnke Schauspieldirektor |
„Vorsicht, zerbrechlich!“ NRW-Theatertreffen 2019 in Münster!
Vom 30. Mai bis zum 8. Juni ist das Theater Münster Gastgeber für das NRW-Theatertreffen 2019. Zehn herausragende Inszenierungen, die eine Fachjury aus rund 40 Produktionen ausgewählt hat, zeigen am Theater Münster sowie im Theater im Pumpenhaus die ganze Vielfalt der nordrhein-westfälischen Theaterlandschaft.
Sie werden durch ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Performances, Lesungen und Gesprächsveranstaltungen ergänzt, das unter dem Motto „Vorsicht, zerbrechlich!“ steht. Von der Fragilität – von Lebensentwürfen, Beziehungen oder Gesellschaften – zeugen schon Titel wie Kleists Klassiker „Der zerbrochne Krug“ oder „Im Herzen der Gewalt“ nach dem Roman des jungen Autors Édouard Louis. Seit jeher verhandelt das Theater die Zerbrechlichkeit der Herzen und Seelen, der sicher geglaubten Weltbilder oder alten Glaubenssätze.
Das Theater als Ort der Freiheit und Utopien kann im besten Fall das kulturelle Herz und Rückgrat einer aktiven Zivilgesellschaft, Impulsgeber und demokratischer Erfahrungsraum sein – für die Theaterschaffenden ebenso wie für Sie, unser Publikum.
Dr. Ulrich Peters, Generalintendant
Frank Behnke, Schauspieldirektor
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Feierliche EröffnungDo 30. Mai / 18:30 Uhr / Kleines Haus – Eintritt frei – |
Seien Sie dabei, wenn wir das NRW-Theatertreffen 2019 im Kleinen Haus mit Grußworten und einer Performance des Münsteraner Schauspielensembles feierlich eröffnen! |
DER AUFBAUKollektive Performance von und mit Till Wyler von Ballmoos Do 30. Mai / ab 14:00 Uhr / Haupteingang Sa 01. Juni / ab 14.00 Uhr / Haupteingang Mi 05. Juni / ab 14.00 Uhr / Ludgeriplatz 4A Do 06. Juni / ab 14.00 Uhr / Stubengassen-Platz – Eintritt frei – |
Eine einfache Aufforderung ergeht an das Publikum: mit vereinten Kräften Objekte für eine funktionierende Demokratie zu erschaffen. Als fragile temporäre Skulpturen bieten sie Raum für eine kritische Auseinandersetzung mit politischen Vorgängen und besetzen öffentliche Plätze neu. In Spontan-Kollaborationen manifestiert sich Vielfalt in Form temporärer Sitzgelegenheiten für mehrere Personen, eines riesigen Megafons zum Hinhören oder einer Wippe für ausgleichende Gerechtigkeit. |
WESTWIND | PULK FIKTIONMAX UND MORITZnach Wilhelm Busch für alle ab 10 Jahren Do 30. Mai / 18:30 Uhr / Pumpenhaus
|
Inszenierung Hannah Biedermann
Mit Karoline Kähler / Clara Minckwitz / Matthias Meyer
Aus Wilhelm Buschs populären Bildergeschichten um Max und Moritz und ihre üblen Streiche macht pulk fiktion ein anarchisches Happening und lässt das unzertrennliche Lausbubengespann als Frauenduo auftreten. Die Aufführung konfrontiert das Publikum mit der eigenen Schadenfreude und untersuchen die Machtstrukturen, die dahinter liegen. Genussvoll werden die Lust am Bösen zelebriert, die Schranken der politischen Korrektheit und moralischen Lauterkeit eingerissen und das Boshafte, Fiese, Gemeine regiert. Die Musik spielt so laut, bis die Ohren fiepen, die Videoanimation tanzt aus der Reihe und Wasserbomben fallen von der Decke... Wo soll das enden? Und wo hört der Spaß auf?
Eine Koproduktion von pulk fiktion mit dem FFT Düsseldorf und dem Freien Werkstatt Theater Köln. Gefördert durch die Stadt Köln, das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Fonds Darstellende Künste. |
KONZERT: THE CLERKSDo 30. Mai / 23:00 Uhr / Innenhof © The Clerks
– Eintritt frei – |
Mit den Clerks gibt sich einer der spannendsten Skabands aus deutschen Landen die Ehre. Seit ihrer Gründung im Jahre 2000 haben die sieben Jungs aus der Dom-Stadt sechs Alben herausgebracht und auch außerhalb der Ska-Szene Eindruck gemacht. So vergab der Rolling Stone 3,5 von 5 Sternen für ihr Album „Vagabund“, das mühelos und stilsicher von Trad Ska über Klezmer und Balkanpop zu Dub Reggae wandert. |
KABELJAU & TALKLiterarische Late-Night-Show Fr 31. Mai / 21:30 Uhr / Theatertreff |
Malte Abraham und Lara Sielmann sprechen mit einer Autorin/einem Autor über das Manuskript, an dem sie/er aktuell arbeitet. Dazu laden sie jeweils auch zwei Expert*innen ein, die der Welt des Romans entspringen, im Nachtclub, Flüchtlingsheim oder bei der UNO arbeiten und dem Text mit ganz eigenen Fragen begegnen. In Münster ist Hendrik Otremba ihr Gast: Der 1984 im Ruhrgebiet geborene Schriftsteller, bildende Künstler und Sänger der Gruppe „Messer“ ist auch als Dozent für kreatives Schreiben tätig. 2017 erschien sein Debütroman „Über uns der Schaum“ im Verbrecher Verlag. Der Arbeit an seinem Buch widmet sich die NRW-Theatertreffen-Ausgabe von KABELJAU & TALK. |
KONZERT: THE LOONEY TUNEZFr 31. Mai / 22:30 Uhr / Innenhof © Florian Gründig
– Eintritt frei – |
Singt mit einer LIVE BAND! Die Berliner Jungs von THE LOONEY TUNES rocken sowohl mit aktuellen Hits wie Beatsteaks, Arctic Monkeys, Adele, Kings of Leon... als auch Klassiker wie Guns 'n Roses, RHCP, Beatles und Nirvana! Ihnen fehlt bloß ein Sänger oder eine Sängerin: da seid ihr dran! |
KOR! Demokratisches SprechtheaterSa 01. Juni / 16:00 Uhr / Probebühne 4 |
I am the voice of Germany. I can sing. I can shout und vor allem kann ich sprechen. Die Münsteraner Schauspielerin Sandra Bezler präsentiert ihr neues Sprechchorprojekt. |
ICH BIN EUROPAFalk Richter liest aus seinen Stücken Sa 01. Juni / 22:00 Uhr / Großes Haus © Esra Rotthoff
|
Was sind die Möglichkeiten des Theaters heute – inwiefern sind Künstler Opfer von Zensur und Selbstzensur? Ist Europa angesichts der aktuellen Herausforderungen noch ein sicherer Ort? Und ist die offene Gesellschaft überlebensfähig? Der international gefeierte Autor und Regisseur Falk Richter sucht in seinen Stücken nach Antworten auf diese und andere drängende Fragen unserer Zeit. Beim NRW-Theatertreffen liest er aus seinen Büchern SMALL TOWN BOY und ICH BIN EUROPA, die einige zentrale Werke der letzten Jahre versammeln und im Verlag der Theater der Zeit erschienen sind.
Die Lesung muss wegen Umbesetzungsproben leider ersatzlos entfallen. Gekaufte Karten können an der Theaterkasse zurückgegeben werden. |
KONZERT: JOACHIM FOERSTER BANDSa 01. Juni / 23:00 Uhr / Innenhof © Katja Kuhl
– Eintritt frei – |
Joachim Foerster schreibt Musik, spielt Theater, dreht Filme und präsentiert gemeinsam mit seiner dreiköpfigen Band die neue Live Show „Verglühen“. Das 90 minütige Programm ist das intensive Porträt eines jungen Mannes, der liebt, zerstört und ansingt gegen die Gleichgültigkeit. Deutsche Texte treffen auf ekstatischen Rock mit Singer/Songwriter Elementen und musikalischer Verwandtschaft zu Bands wie den Ärzten, Kraftklub und Element of Crime. |
PASSION ALS BERUF?Expert*innenbrunch zur Arbeit im Theater So 02. Juni / 11:30 Uhr / Foyer Gr. Haus – Eintritt frei – |
In Kooperation mit Frau Prof. Dr. Annette Zimmer vom Institut für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster laden wir Sie zum Austausch mit Expert*innen aus Wissenschaft und Theaterbetrieb ein. |
DISCONNECTEDFalk Richter liest aus seinen Poetikvorlesungen So 02. Juni / 13:30 Uhr / Theatertreff © Esra Rotthoff
|
Wie in seiner Theaterarbeit bezieht Falk Richter auch in DISCONNECTED. THEATER TANZ POLITIK Stellung: Er analysiert die Verwerfungen, die der neoliberale Kapitalismus und der Aufstieg der Neuen Rechten dem Einzelnen in den westlichen Gesellschaften zumuten. Er beschreibt und verteidigt sein Verständnis vom Theater als Ort der Analyse von Sprache und Ideologie, Ort der Vielstimmigkeit, als geschützten Raum, in dem ungestört gedacht, diskutiert, ausprobiert werden kann. Ausgangspunkt des Buchs sind drei öffentliche Vorträge, die er im Rahmen der 5. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik hielt.
Die Lesung muss wegen Umbesetzungsproben leider ersatzlos entfallen. Gekaufte Karten können an der Theaterkasse zurückgegeben werden. |
Theater/KONZERT: DER KLEINE SPATZVOM BOSPORUSvon Tuğsal Moğul So 02. Juni / 22:00 Uhr / Theatertreff © Franziska von Schmelling
|
Mit Christiane Hagedorn Band Anahtar-Bahnhof mit Ahmet Bektas, Ömer Bektas, Jens Pollheide, Martin Scholz
Nicht nur in Frankreich haben sie einen singenden Spatz. Sondern auch in der Türkei. Sezen Aksu heißt die Édith Piaf vom Bosporus. Und die ist ein echtes Phänomen. Türken und Kurden, Rechte und Linke, Frauen mit Kopftuch und ohne pilgern zu ihren Konzerten. „Minik serҫe“ wird die Diva noch heute zärtlich genannt, „kleiner Spatz“. Und das, obwohl sie schon seit mehr als 40 Jahren im Geschäft ist. Die Lieder der Volksheldin aus Sarayköy begleiten eine Frau, die ihre Wurzeln sucht. Theatermacher Moğul bringt die verbindende Kraft der Musik zum Klingen und schafft mit dem Spatz einen Brückenschlag zwischen den Kulturen. |
THEATER MÜNSTERKASIMIR UND KAROLINEvon Ödön von Horváth So 02. Juni / 15:00 Uhr / Großes Haus © Marion Bührle
|
Inszenierung Frank Behnke
Mit Regine Andratschke / Sandra Bezler / Ulrike Knobloch / Ronny Miersch / Gerhard Mohr / Isabelle Reißberg / Jonas Riemer / Wilhelm Schlotterer / Paul Maximilian Schulze
|
WESTWIND | ECHTZEIT-THEATERDAS BESONDERE LEBEN DER HILLETJE JANSvon Ad de Bont und Allan Zipson / Bearbeitung des echtzeit-theaters für alle ab 9 Jahren So 02. Juni / 15:00 Uhr / Pumpenhaus © Nina Krücken
|
Inszenierung David Gruschka
Mit David Gruschka / David Kilinc / Nina Krücken / Dimitri Schwartz
Hilletje Jans wächst im 18. Jahrhundert in den Niederlanden auf. Als sie plötzlich Waise wird, soll sie bei Ihrer Tante in Amsterdam unterkommen. Dort wird Hilletje fälschlich als Mörderin beschuldigt und muss die nächsten Jahre unschuldig im Spinnhaus verbringen. Danach nimmt sie ihr Schicksal in die Hand und heuert als Junge verkleidet auf einem Schiff an. Mit direkter, manchmal derber Sprache und pointiertem Witz wirft das Ensemble des echtzeit-theaters in dieser packenden Abenteuergeschichte einen humorvollen Blick auf die Geschlechterrollen von damals, heute und morgen …
Gefördert vom Kulturamt der Stadt Münster, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, dem NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste. |
ROTTSTR 5 THEATER | BOCHUM1984nach Motiven von Geroge Orwell u.a. / Fassung von Oliver Paolo Thomas Mo 03. Juni / 19:30 Uhr / U2 © Rabia Çalışkan
|
Inszenierung und Ausstattung Oliver Paolo Thomas
Mit Tim Fabian Hoffmann / Kristina Peters / Matthias Zera
„Es begann 1984. Seitdem ist es immer Tag eins.“ Winston Smith arbeitet für die Victory Corporation, ein visionäres Technologieunternehmen, das die Weltbevölkerung zu einer globalen Community vereint hat. In unbändigem Innovationsdrang hat das Unternehmen eine Welt erschaffen, in der es keine Geheimnisse mehr gibt, jedes Verbrechen aufgedeckt wird und jeder Bürger an der Optimierung der Zukunft mitwirkt. Der Community steht Winston insgeheim ablehnend gegenüber und sucht nach einem Weg, ihr zu entfliehen. Ein Tagebuch wird zum Spiegel seiner Seele, bis er Julia trifft – ebenfalls eine Rebellin, in die er sich verliebt. Gemeinsam schließen sie sich einer Untergrundbewegung an, die der smarten Diktatur der Victory Corporation den Kampf angesagt hat. Mit seiner Dystopie hat George Orwell 1948 den Stalinismus und den Nationalsozialismus bis ins jeweilige Endstadium durchdacht. Bis heute hat der Roman an Relevanz nichts eingebüßt – im Gegenteil: Fast 70 Jahre nach Erscheinen steht er wieder an der Spitze der Bestsellerlisten. |
MINISTERIUM FÜR MITGEFÜHLDi 04. Juni & Mi 05. Juni 11:00 - 12.30 Uhr & 15.00 - 16.30 Uhr alle 30 Min. / Stadtweinhaus
|
Das Kollektiv von Autor*innen und Künstler*innen leistet empathisch Widerstand gegen die Verrohung der Sprache und soziale Kälte. Buchen Sie Ihren individuellen Gesprächstermin mit den Minister*innen in der Rüstkammer des Stadtweinhauses. |
FRINGE ENSEMBLE + GAMBIDIBrillante Saleté– Glänzender DreckIn deutscher und französischer Sprache sowie in Mòoré Di 04. Juni & Mi 05. Juni © Amina Yanogo
|
Eine Produktion des fringe ensemble, Bonn in Kooperation mit dem Espace Culturel Gambidi, Ouagadougou
Regie Frank Heuel
Mit Collectif „Qu’on sonne & Voix-ailes“ (Abdelaziz Béranger Yameogo „B-ranger“ / Anthony Kibsa Ouedraogo „Tony“ / Leger Christian Dah „Terence“), Lazare Kabore „Koro Lazare 1er“ / Philine Bührer / David Fischer / Laila Nielsen)
Gold besitzt natürliche Schönheit und stabilen Wert – seit jeher übt es eine magische Faszination auf die Menschen aus. In Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Welt und zugleich einem der bedeutendsten Goldproduzenten Afrikas, sind die Folgen des Goldrausches offensichtlich: Während Jugendliche und Männer unter Einsatz ihres Lebens graben und schürfen, geht das Land vor die Hunde... Das fringe ensemble hat mit einem deutsch-burkinischen Ensemble, den Slam-Poeten des Collectif Qu'on sonne & Voix-ailes, einem burkinischen und einem türkischen Musiker und einer deutschen Videokünstlerin im Espace Culturel Gambidi, Burkina Faso ein Stück über die Macht des Goldes entwickelt. „Brillante Saleté“ entstand aus Interviews, die das Regieteam in Burkina Faso mit Menschen führte, deren Leben durch die Goldsuche und ihre Folgen bestimmt ist.
Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.
|
THE END OF AMERICAvon & mit Frederik Tidén Di 04. Juni / 22:30 Uhr / Theatertreff © Frederik Tidén
|
Seit mehr als zwei Jahren ist Donald Trump der mächtigste Mann der Welt, und noch immer ist es schwer, damit fertig zu werden. Frederik Tidén ist Dramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus und holt Perücke, High-Heels und Make-up hervor, um als Sophia Sophia Mohammed Ali Walker in den Nahkampf mit The Donald zu gehen. |
WESTWIND | THEATER MARABUDer Bär, der nicht da warMusiktheater-Uraufführung nach dem Bilderbuch von Oren Lavie für alle ab 4 Jahren Mi 05. Juni / 9:30 Uhr / U2
|
Komposition Markus Reyhani
Es war einmal ein Juckreiz. Der kratzt sich und ist plötzlich: Ein Bär, der vorher nicht da war. „Der Bär, der nicht da war“ erzählt lustvoll und philosophisch von der Suche nach der eigenen Identität und der Freude an der (Selbst-) Erkenntnis und ermutigt dazu, der Welt offen, neugierig und gelassen zu begegnen.
Eine Koproduktion von Theater Marabu, Beethovenfest Bonn und dem Jungen Nationaltheater Mannheim in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft. |
KONZERT: CLAIR.Mi 05. Juni / 22:30 Uhr / Innenhof
– Eintritt frei – |
She came from nothing and she goes to nowhere. CLAIR. Postmelancholischer PopPunk aus Münster, theatral und theatralisch. |
INSTITUT FÜR CHAUVINISTISCHE WEITERBILDUNGThe Autorinnen Showroom Do 06. Juni / 18:00 Uhr / Theatertreff
|
Moderation Dr. Jörg Albrecht (Künstlerischer Leiter CfL)
Ob berufliche Selbstverwirklichung oder Suche nach Erfüllung jenseits der bekannten Pfade – das Betreten unentdeckten Neulands scheint Männern vorbehalten. Eine „Frau“, schreibt Annette von Droste-Hülshoff, muss mit allen möglichen Unannehmlichkeiten rechnen, wenn sie denselben Weg wählt. Ihre Zeitgenössinnen erinnerte sie in einer Art Manifest daran, dass auch den Frauen zugeschriebenen Tätigkeiten eine Intensität und Bestätigung des eigenen Daseins innewohnt, die eine poetische Verarbeitung rechtfertigt. Neuland könne, müsse aber nicht betreten werden, um Bedeutendes zu beschreiben, da weibliche Erfahrungen per se gleich wertvoll sind. Diesen Gedanken des Manifests an die Zeitgenössinnen zur aggressiven Solidarisierung und lustvollen Auseinandersetzung greift das Institut für chauvinistische Weiterbildung und teilt im Showroom Gedanken, Erlebnisse, Erinnerungen und Positionen. Das Institut wurde 2017 von den Autorinnen Katja Brunner, Daniela Janjić, Gerhild Steinbuch, Darja Stocker und Ivna Žic gegründet. Es tritt in Aktion zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen traurigem, weißem Mehrheitsmann und pluraler Gesellschaft. Es verschreibt sich einem zeitgenössischen Blick auf Machtstrukturen, der unter binären Vorstellungen die Frau benachteiligt, und einer künstlerischen Suche nach Formen feministischer Kunst. |
THEATER MÜNSTERMünster 69. Revolution in der ProvinzStadtrecherche von Ruth Messing und dem Ensemble Fr 07. Juni / 22:00 Uhr / U2
|
Inszenierung & Stückentwicklung Ruth Messing
Wir schreiben das Jahr 1969. An den Städtischen Bühnen Münster wird feierlich der Grundstein für das Kleine Haus gelegt. »Der Weg ins Theater führt durch den Arsch des Intendanten«, posaunt eine Gruppe protestierender Studenten und Studentinnen dem ehemaligen Intendanten Horst Gnekow durch ein Megafon entgegen. Harte Kritik am Status quo, radikales Rütteln an vorhandenen Strukturen und eine Stimmung, die Aufbruch und Verbesserung verspricht: Das Private soll politisch und das Politische privat sein. In einer Stückentwicklung wollen wir die Revolution in der Provinz feiern. Wie erinnert sich der Münsteraner und die Münsteranerin an dieses Stück Geschichte? Und wie können wir von Veränderung erzählen, wenn wir als Theaterschaffende selbst heute noch in stark hierarchischen Strukturen arbeiten? Es lebe die Mitbestimmung?! |
KONZERT: WOODS OF BIRNAMFr 07. Juni / 22:30 Uhr / Innenhof © Yves Borgwardt
– Eintritt frei – |
WOODS OF BIRNAM ist eine Pop-Band, die 2011 in Dresden gegründet wurde. |
THEATER ALS DEMOKRATISCHER ERFAHRUNGSRAUMPodiumsdiskussion Sa 08. Juni / 12:00 Uhr / Theatertreff – Eintritt frei – |
Wie zerbrechlich ist unsere Demokratie, wer bedroht sie, wie kann man sie schützen? Theaterschaffende diskutieren die Rolle des Theaters als demokratischer Erfahrungsraum. Mit: Harald Wolff (Vorsitzender der Dramaturgischen Gesellschaft und Schauspielleiter am Stadttheater Gießen) und anderen. Moderation: Cornelia Fiedler (Kulturjournalistin). |
THEATER MÜNSTERDAS FLOSS DER MEDUSASchauspiel nach dem Roman von Franzobel Sa 08. Juni / 19:00 Uhr / Kleines Haus
|
Inszenierung Stefan Otteni
Mit Frank-Peter Dettmann / Ilja Harjes / Louis Nitsche / Christoph Rinke / Mariana Sadovska / Christian Bo Salle / Sandra Schreiber / Carola von Seckendorff / Andrea Spicher
Was bedeutet Moral, was Zivilisation in einer extremen Situation, in der es nur noch um das bloße Überleben geht? Im Juni 1816 bricht ein Konvoi von vier Schiffen mit über 400 Passagieren, darunter die Fregatte Medusa, von einem französischen Hafen in Richtung Afrika auf. Ziel ist das Kolonialreich Senegal. Am 18. Juli des gleichen Jahres entdeckt der Kapitän eines anderen Schiffes vor der Westküste Afrikas ein etwa 20 Meter langes Floß mit 15 grauenhaft entstellten Gestalten. Es sind die letzten Überlebenden von insgesamt 147 Passagieren, die nach der Havarie der Medusa auf einem notdürftig zusammengezimmerten Floß ohne genügend Wasser und Nahrung zwei Wochen auf offener See trieben. Die historisch belegte Geschichte vom Untergang der Medusa zählt zu den größten Katastrophen der Seefahrt und wurde u. a. von Théodore Géricault in seinem weltbekannten Historiengemälde festgehalten, das man im Pariser Louvre sehen kann. Franzobel nutzt in seinem Roman von 2017 diese Geschichte für ein ebenso monströses wie grandioses Experiment über Menschen im Ausnahmezustand. Unbekümmert erzählt er die Geschichte neu und durchschießt sie immer wieder mit Verweisen auf die Gegenwart: Von der europäischen Flüchtlingspolitik bis zur Havarie der Costa Concordia, Das Floß der Medusa trifft ins Herz, zeigt die ungeschminkte Fratze des Menschen und entfaltet ein spannendes "Theater der Grausamkeit". |
PREISVERLEIHUNGSa 08. Juni / 22:00 Uhr / Kleines Haus – Eintritt frei – |
Während des Theatertreffens wird eine Fachjury die zehn Wettbewerbsstücke ansehen und einen Preis für eine Inszenierung vergeben, ein Ensemble sowie eine Darstellerin oder einen Darsteller auszeichnen. |
KONZERT: HERMETRIKSa 08. Juni / 23:00 Uhr / Innenhof © Susanne Lüdeling Photography
– Eintritt frei – |
Die vier Jungs aus Münster und Hamburg wollen mit ihrer Fusion aus Indie-Rock, Post-Punk und Synthesizer-Elektro die Herzen der Zuschauer genauso erobern wie ihre Beine zum Tanzen bringen. Kristallklare Gitarren-Licks umspielen das mächtige Bassfundament, dabei setzt das Schlagzeug immer wieder filigrane Akzente zwischen Ruhe und Momenten der puren Energie. Der Gesang webt sich machmal weltumarmend, dann wieder eher distanziert und düster in das musikalische Geschehen. |
Do 30. Mai |
|
Fr 31. Mai |
|
Sa 01. Juni |
|
So 02. Juni |
|
Mo 03. Juni |
|
Di 04. Juni |
|
Mi 05. Juni |
|
Do 06. Juni |
|
Fr 07. Juni |
|
Sa 08. Juni |
|
Auswahljury |
Preisjury |
|
Gemeinsam mit der künstlerischen Leitung des Theater Münster – bestehend aus dem Generalintendanten Dr. Ulrich Peters, Schauspieldirektor Frank Behnke, der Leitenden Dramaturgin Barbara Bily und dem Dramaturgen Michael Letmathe – sichteten die Festivalmanagerin Kristina Wydra und die Theaterkritiker Stefan Keim und Sascha Westphal Theateraufführungen an den Stadttheatern in NRW. Die zehn herausragenden Inszenierungen im Wettbewerb des Festivals wählte die Jury aus rund 40 Produktionen aus. | Während des Theatertreffens wird eine Fachjury die zehn Wettbewerbsstücke ansehen und einen Preis für eine Inszenierung vergeben, ein Ensemble sowie eine Darstellerin oder einen Darsteller auszeichnen. Die Auszeichnungen sind mit insgesamt 5.000 € dotiert. Für die Jury konnten die Kulturjournalistin Dr. Natalie Bloch, die Autorin Svenja Viola Bungarten, die Intendantin des Landestheaters Schwaben Dr. Kathrin Mädler, der Feuilleton-Redakteur bei den Westfälischen Nachrichten Harald Suerland sowie der Theaterkritiker Sascha Westphal gewonnen werden. |
Jugendjury |
Münsteraner Schüler*innen und Student*innen flankieren das Festival aus einer frischen, neugierigen Perspektive auf Theater und küren am Ende ihre*n Preisträger*in.
|
Publikumspreis |
Stimmen Sie nach jeder Vorstellung unserer Wettbewerbsinszenierungen selbst ab und wählen Sie Ihre Lieblingsinszenierung des Jahres 2019 in NRW. Die Stimmzettel werden am Abend verteilt. |
Beste Inszenierung |
Bestes Ensemble |
|
Theater Oberhausen
SCHULD UND SÜHNEim Kopf von Raskolnikow – eine theatrale Filminstallation nach Fjodor Dostojewski Inszenierung Bert Zander
|
Schlosstheater Moers
ZUR SCHÖNEN AUSSICHTvon Ödön von Horváth Inszenierung Ulrich Greb |
BESTE*R DARSTELLER*IN |
FÖRDERPREIS SCHAUSPIEL |
|
Schauspiel Dortmund
Andreas Beck als „Bruscon“in DER THEATERMACHER Komödie von Thomas Bernhard Inszenierung Kay Voges
|
Burghofbühne Dinslaken
Julia Sylvesterin EXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH nach Jonathan Safran Foer / Bühnenfassung von Peter Helling Inszenierung Mirko Schombert |
PREIS DER JUGENDJURY |
PUBLIKUMSPREIS |
|
Schauspiel Dortmund
DER THEATERMACHERKomödie von Thomas Bernhard Inszenierung Kay Voges
|
Burghofbühne Dinslaken
EXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAHnach Jonathan Safran Foer / Bühnenfassung von Peter Helling Inszenierung Mirko Schombert |
|
|
|
|
|
Theater Münster
Telefon (0251) 59 09-100 Mail theaterkasse@stadt-muenster.de
Öffnungszeiten
Die Abendkasse (Verkauf ausschließlich für die tagesaktuellen Vorstellungen) öffnet jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. |
|
Karten
Die Eintrittskarten für alle Gastspiele und Vorstellungen
Für das NRW-Theatertreffen gelten die normalen
GROSSES HAUSI 35,- € / II 30,- € / III 23,- € / IV 19,- € / V 10,- € / VI 6,- €
KLEINES HAUS20,- € (freie Platzwahl)
U2 & THEATER IM PUMPENHAUS15,- € (freie Platzwahl)
PRODUKTIONEN DES WESTWIND-FESTIVALS8,50 € / erm. 6 € (freie Platzwahl)
VERANSTALTUNGEN IM RAHMENPROGRAMM5,- € (freie Platzwahl, keine Ermäßigungen)
Ermäßigungen
Es wird günstiger, wenn ...
Studierende der Westfälischen-Wilhelms-Universität können
Es gelten die AGB des Theater Münster. |
|
WAHLABO NRW-THEATERTREFFENSpeziell zum NRW-Theatertreffen bieten wir ein Sonderabo an: Erhalten Sie rund 30 % Rabatt bei der Buchung von fünf Veranstaltungen Ihrer Wahl. Eine Kombination mit weiteren Abos oder Rabattaktionen ist ausgeschlossen.
|
|
|
|
|